Verschiedene Brustimplantate – unterschiedliche Nutzungsdauer
Implantate für die Brust gibt es aus unterschiedlichen Materialien in verschiedener Größe, Struktur und Form. Dazu zählen:
- Brustimplantate mit Kochsalzlösung bestehen aus einer Silikonhülle, in die während der OP eine sterile Kochsalzlösung gefüllt wird. Reißt die Hülle, kann Dein Körper die austretende Lösung verarbeiten. Vorteil ist die gute Anpassbarkeit, ein Nachteil besteht in der unnatürlichen Haptik. Im Laufe der Zeit verlieren die Implantate an Flüssigkeit und somit an Form. Die Brust sollte regelmäßig massiert werden, damit es nicht zu Verhärtungen kommt. Die Haltbarkeit richtet sich nach der Qualität der Silikonhülle. Es wird mit 10 bis 15 Jahren Haltbarkeit gerechnet, falls keine Komplikationen auftreten.
- Bei Brustimplantaten mit Silikongel oder -flüssigkeit wird eine Silikonhülle mit Silikongel oder -flüssigkeit gefüllt in die Brust eingebracht. Silikonimplantate sollen auch in Bewegung natürlich aussehen und sich natürlich anfassen lassen. Gegenüber Implantaten mit Kochsalzlösung gelten sie als formstabiler. Sie können bis zu 20 Jahren halten. Brustimplantate mit Silikon-Kohäsivfüllung gibt es in verschiedenen Festigkeitsstufen. Silikon-Kohäsiv-Implantate sollen auch beim Reißen der Hülle nicht auslaufen. Sie gelten als Optimierung der Brustimplantate mit Silikongel und halten bis zu 20 Jahren.
- Brustimplantate mit Zweikammer-Kissen sind eine Kombination aus einem Silikonkern und einem äußeren Ring mit Kochsalzlösung. Die Festigkeit des Silikons soll mit der Sicherheit der Kochsalzlösung verbunden werden. Die Haltbarkeit liegt zwischen 10 bis maximal 20 Jahren.
- Brustimplantate, die Füllungen mit Hydro-Gel oder Sojaöl enthalten, haben sich nicht bewährt.
Voraussetzung der Haltbarkeitsprognose ist, dass keine Komplikationen auftreten. Diese lassen sich jedoch individuell nicht ausschließen. Verhärtete Gewebekapseln, Bildung von Hautfalten, Erschlaffung und allergische Reaktionen führen zu einer vorzeitigen Entfernung des Brustimplantats.
Wann müssen Brustimplantate entfernt werden?
Bereits vor der OP sollten alle Risiken einer Brustimplantation besprochen werden. Dazu zählen nicht nur die Komplikationen, die während der Operation auftreten können, sondern auch die Herausforderungen, die sich nach dem Einsetzen eines Implantats eventuell einstellen und zu einer vorzeitigen Entnahme führen.
Das Auftreten von Wundschmerzen direkt nach der OP ist normal. Auch zum Entstehen von Narbengewebe und Hautfalten kann es individuell kommen. Bleiben die Entzündungswerte hoch und stellt sich Fieber ein, ist von einer Abstoßungsreaktion auszugehen. Informiere unbedingt Deinen Arzt. Er kann mit Dir das weitere Vorgehen abstimmen.
Kommt es zu einem Abriss, Einriss oder Verrutschen des Implantats, muss noch einmal operiert werden, um das Implantat zu entnehmen und gegebenenfalls zu ersetzen. Die Implantate stellen einen Fremdkörper dar. Dein eigener Körper kann daher mit einer Abstoßung oder Verkapselung reagieren. Dabei können unnatürliche Verdickungen und Verhärtungen auftreten, die als unangenehm, hässlich und schmerzhaft empfunden werden.
Bei einem Riss im Implantat tritt Kochsalzlösung schnell oder verzögert aus. Die Form Deiner Brust verändert sich dadurch und ein extremer Unterschied zur anderen Brust entsteht. Bei gerissenen Silikonimplantaten verbleibt das Gel größtenteils im Narbengewebe. Die Brustgröße verringert sich ebenfalls. Es können Verdickungen und Knoten auftreten. Die Empfindungen verändern sich. Bei sichtbaren Wellen, Positionsänderungen und deutlicher Tastbarkeit sollte das Brustimplantat entfernt werden.